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Sind Nahrungsergänzungsmittel bei AMD sinnvoll?
Mikronährstoffe wichtig für die Augengesundheit
Studien zeigen: Bei der Entstehung und dem Fortschreiten von Netzhauterkrankungen wie der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) oder des diabetischen Makulaödems (DMÖ) kann die Ernährung eine Rolle spielen. Bei einer trockenen AMD können Nahrungsergänzungsmittel in einigen Fällen dazu beitragen, das weitere Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Meist nehmen wir genug Nährstoffe zu uns
Bestimmte Nährstoffe unterstützen den Erhalt unserer Augengesundheit. Dazu gehören Karotinoide (Beta-Carotin, Provitamin A, Zeaxanthin, Lutein), die Vitamine B, C und E sowie die Spurenelemente Selen, Zink und Omega-3. Bei einer ausgewogenen Ernährung nehmen wir diese Mikronährstoffe in der Regel in ausreichender Menge zu uns.
Nahrungsergänzungsmittel sollten nur dann zum Einsatz kommen, wenn unser Körper aufgrund einer Diät oder Mangelernährung nicht optimal versorgt wird.
Aber sind Nahrungsergänzungsmittel auch dazu geeignet, einer AMD vorzubeugen? Zunächst ist es wichtig, nicht eigenständig auf Nahrungsergänzungsmittel zurückzugreifen. Denn in zu hoher Dosierung können sie unserem Körper schaden. Wer auf eine gesunde Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Vollkornprodukten sowie ungesättigten Fettsäuren achtet, tut seiner Augengesundheit damit automatisch etwas Gutes.
Studie untersucht Wirksamkeit von Nahrungsergänzungsmitteln
Auch im Rahmen einer der weltweit größten prospektiven Studien, die die Wirksamkeit antioxidativer und anderer Nahrungsergänzungsmittel bei AMD ausgewertet haben, den sogenannten ARED (Age-Related Eye Disease) Studien, konnte kein Nachweis ermittelt werden, dass Nahrungsergänzungsmittel einer altersbedingten Makuladegeneration vorbeugen können. Fachleute empfehlen als wichtigste AMD-Prävention, auf das Rauchen als Hochrisikofaktor zu verzichten.
Allerdings wurden in der ARED Studie vom Oktober 2021 (veröffentlicht in der Zeitschrift „Archives of Ophthalmology“) Hinweise auf eine positive Wirkung von Antioxidantien und Zink bei der Entwicklung einer trockenen AMD gefunden. Die Studie untersuchte bei ca. 3600 Frauen und Männern im Alter zwischen 55 und 80 Jahren in einem Zeitraum von durchschnittlich 6,3 Jahren die Wirkung von antioxidativen Vitaminen und Zink auf das Fortschreiten der AMD. Unterteilte man die Patienten in Gruppen mit unterschiedlichem Schweregrad der AMD, so zeigte sich, dass Patienten mit fortgeschrittenen Stadien der trockenen Form der AMD ihr Risiko, die feuchte Form zu entwickeln, durch die tägliche Einnahme einer Kombination von Vitamin C und E sowie beta-Carotin, Zink und Kupfer vermindern konnten.
Fortgeschrittene Stadien - was bedeutet das?
Was als „fortgeschrittene Form“ zu betrachten ist, definiert die Studie anhand der Veränderungen des Augenhintergrunds. Als Kriterien für das Stadium der AMD wurden die Anzahl und Größe der Drusen, die Existenz einer geographischen Atrophie und das Vorliegen der feuchten Form an einem Auge bei Vorliegen der trockenen Form am Partnerauge herangezogen. Damit wird deutlich, dass die Frage, ob ein Patient überhaupt für die Behandlung mit Nahrungsergänzungsmitteln infrage kommt, nur durch den Augenarzt im Rahmen einer Augenhintergrundsuntersuchung bei erweiterter Pupille beantwortet werden kann.
Fazit: Wer sich ausgewogen ernährt und nicht raucht, tut das Beste für seine Augengesundheit. Bei bestimmten Formen einer trockenen AMD können Nahrungsergänzungsmittel helfen, das weitere Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Aber: Besprechen Sie immer mit Ihrem Augenarzt, ob und in welchem Umfang eine Nahrungsergänzung sinnvoll oder sogar hilfreich sein kann.