Alltagstipps
Autofahren trotz Makulaerkrankung - darf ich das?
Das sollten Führerscheininhaber mit einer Netzhauterkrankung beachten
Einkaufen fahren, Freunde treffen, einen Ausflug machen. Das Auto ist für viele Menschen ein wichtiges Transportmittel und stellt Unabhängigkeit dar. Doch was ist, wenn man als Führerscheininhaber die Diagnose einer Netzhauterkrankung wie der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) oder dem diabetischen Makulaödem (DMÖ) erhält?
Darf ich trotz Seheinschränkung Auto fahren?
Ob das möglich ist, sollten Sie am besten mit Ihrem Augenarzt besprechen. Im Rahmen einer Untersuchung anhand der Richtlinien der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) und der gesetzlichen Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV/FeVÄndV) kann er die Fahrtüchtigkeit feststellen.
Welche Sehstärke müssen meine Augen haben, damit ich fahren darf?
Im Rahmen der Vergabe des Führerscheins gilt: Bei beidäugigem Sehen muss die Sehschärfe beider Augen oder des besseren Auges mindestens 0,5 betragen, damit man Auto fahren darf.
Muss ich meinen Führerschein aufgrund meiner Makulaerkrankung abgeben?
Grundsätzlich wird ein Führerschein aber nicht entzogen, wenn er einmal vergeben wurde. Umso wichtiger ist daher die Eigenverantwortung.
Neben der zentralen Sehschärfe prüft der Augenarzt unter anderem auch das Gesichtsfeld, das Dämmerungssehvermögen, die Blendeempfindlichkeit und den Augenhintergrund. Wer nach der Untersuchung grünes Licht erhält, darf sich also auch mit einer Makulaerkrankung ans Steuer setzen.
Im Sinne der Verkehrssicherheit und des Versicherungsschutzes ist es sinnvoll, diese Kontrolle in regelmäßigen Abständen eigenverantwortlich wiederholen zu lassen. Wenn bei einer diabetischen Retinopathie oder einer altersbedingten Makuladegeneration mit einer Verschlechterung des Sehvermögens zu rechnen ist, kann der Augenarzt Nachuntersuchungen empfehlen. Sie erfolgen in der Regel einmal im Jahr.
Darf ich nach einer Spritzentherapie Auto fahren?
Das Sehvermögen kann in den ersten Stunden nach der Spritzenbehandlung (IVOM) der feuchten AMD noch eingeschränkt sein. Das Autofahren sollte also am Tag der Injektion vermieden werden. Das gilt ebenso für das Fahren mit erweiterten Pupillen nach der Ophthalmoskopie-Untersuchung. Da eine Pupillenerweiterung zu einer verschwommenen Sicht und zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit führen kann, sollte man mindestens zwei bis drei Stunden warten, bis man sich wieder hinter das Steuer setzt.
Alternative öffentlicher Nahverkehr
Wer sich am Steuer nicht mehr sicher fühlt, findet in öffentlichen Verkehrsmitteln eine einfache und gleichzeitig umweltbewusstere Alternative zum Auto. Noch attraktiver machen die Tarifverbünde mehrerer Städte und Landkreise den Umstieg auf die „Öffis“ mit besonderen Rabattaktionen. So erhalten Senioren vielerorts gegen Rückgabe ihres Führerscheins kostengünstige oder sogar auf bestimmte Zeit kostenfreie Tickets für Bus und Bahn. Erkundigen Sie sich dafür einfach bei den Verkehrsbetrieben Ihrer Stadt!