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Initiative setzt sich für barrierefreie Haushaltsgeräte ein
„Design for all“ – bedienbare Haushaltsgeräte für alle! Das fordert ein Zusammenschluss deutschsprachiger Blinden- und Sehbehindertenverbände und präsentiert sich mit seinem Anliegen auf einem Messestand der Internationalen Funkausstellung (IFA) vom 2.-6. September 2022 in Berlin.
Moderne Haushaltsgeräte werden immer intelligenter und sind fast nur noch über Touchscreens oder Sensortasten bedienbar. Das führt dazu, dass Menschen mit Seheinschränkungen viele der aktuell auf dem Markt erhältlichen Haushaltsgeräte nicht oder nur eingeschränkt nutzen können.
Nachdem diese Problematik immer offensichtlicher wurde, haben sich deutschsprachige Blinden- und Sehbehindertenverbände aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengeschlossen, um sich dafür einzusetzen, dass Haushaltsgeräte barrierefrei werden.
In einer Infobroschüre definiert die Initiative „Design for all” die Eigenschaften barrierefreier Haushaltsgeräte:
- Mehr-Sinne-Prinzip: Wahrnehmung und Bedienung eines Gerätes sind über mindestens zwei Sinne möglich. Neben visuellen Informationen gibt es beispielsweise auch eine Sprachausgabe. Oder die Einstellungen können zusätzlich über tastbare Bedienelemente vorgenommen werden. Auch das Feedback zu einer getätigten Einstellung erfolgt multisensorisch.
- Bedienelemente, Beschriftungen und Anzeigen haben einen ausreichenden visuellen Kontrast und sind blendfrei. Der Kontrast ist gegebenenfalls individuell einstellbar.
- Schriften, Symbole und Zeichen sind ausreichend groß, die Größe ist gegebenenfalls individuell einstellbar. Die Schrift ist gut leserlich.
- Bedienungsanleitungen sind leicht verständlich und in einem barrierefreien Format.
- Information und Beratung erfolgen zielgruppengerecht durch geschultes Personal.
Auch die Möglichkeit, Haushaltsgeräte über Apps oder Sprachassistenten zu bedienen, stellt eine Chance dar, sollte aber nur als Ergänzung dienen. Sicherheitsrelevante Bedien- und Grundfunktionen eines Gerätes müssen barrierefrei am Gerät einstellbar sein.
„Design for all“ informiert nicht nur und macht auf die Problematik von Alltagshürden im Haushalt aufmerksam, sondern wendet sich mit einem Beratungsangebot konkret auch an Hersteller und Händler von Haushaltsgeräten. Sie fordert auf, Menschen mit Behinderungen grundsätzlich in Planungs- und Entwicklungsprozesse sowie Produkttestungen einzubeziehen und so ihr Wissen und ihre Erfahrungen einfließen zu lassen. Wird Barrierefreiheit von Anfang an mitgedacht, so begrenze das die Kosten und erhöhe die Kundenzufriedenheit, so die Interessensvertretung.
„Home Designed for All“ präsentiert sich mit einem Messestand in Halle 7.1 C, Standnummer 102 auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) vom 2.-6. September 2022 in Berlin.
Weitere Informationen zur Initiative gibt es auf der Webseite des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes DBSV