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Behandlungserfolg bei feuchter altersbedingter Makuladegeneration
Das können AMD-Patienten von der Spritzentherapie erwarten
Bei der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (kurz fAMD) handelt es sich um eine chronische Erkrankung, die bis heute nicht heilbar ist. Die moderne Medizin bietet jedoch wirksame Medikamente, mit denen die Netzhauterkrankung gezielt behandelt werden kann. Frühzeitig erkannt und konsequent behandelt, ist es dadurch möglich, das Sehen zu erhalten. Für den Erfolg ist es jedoch wichtig, die Therapie möglichst schnell nach der Diagnose zu beginnen und die Augenarzttermine regelmäßig wahrzunehmen.
Warum ist ein frühzeitiger Therapiebeginn der fAMD wichtig?
Als chronische Erkrankung erfordert die feuchte AMD eine dauerhafte Behandlung. Unbehandelt würde sie weiter fortschreiten.
Die fAMD entsteht dadurch, dass sich zunehmend Abbauprodukte, so genannte Drusen, in der Netzhaut ablagern. Nährstoffe und Sauerstoff müssen deshalb immer breitere Schichten durchdringen, um die Netzhautzellen zu erreichen. Da sich so die Versorgung des Auges verschlechtert, entwickeln sich neue Gefäße, wo zuvor keine waren. Dafür ist der Botenstoff VEGF („Vaskulärer Endothelialer Wachstumsfaktor“) verantwortlich. Bei feuchter AMD ist er in zu großen Mengen vorhanden und löst ein krankhaftes Gefäßwachstum in der Netzhaut aus. Problematisch ist dabei, dass diese neuen Gefäße häufig so instabil und undicht sind, dass Blut aus ihnen austreten kann.
Entwicklung der Sehkraft bei fAMD mit und ohne Medikament: Durch das Medikament kann die Sehkraft verbessert und über eine lange Zeit erhalten bleiben, ohne Medikament verschlechtert sie sich.
Das führt zu Schwellungen der Netzhaut und später zu Narben, was eine Sehverschlechterung und zuletzt den Verlust des zentralen Sehvermögens nach sich zieht. Das Erkennen von Gesichtern oder lesen ist dann schwer oder nicht mehr möglich. Medikamente können diesen Prozess aufhalten, indem sie das unerwünschte Gefäßwachstum zurückdrängen. Dadurch wird ein Rückgang der überschüssigen Flüssigkeit im Auge möglich.
Wenn der Augenarzt die Erkrankung frühzeitig erkennt und die Behandlung kurz darauf beginnt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Sehvermögen erhalten bleibt oder sich sogar wieder verbessert. Die nebenstehende Grafik zeigt, wie der Krankheitsverlauf mit oder ohne Behandlung aussehen könnte.
Die wertvolle Sehkraft erhalten: Erwartungen an die Spritzenbehandlung
Das Ziel der Spritzentherapie ist es, das Sehvermögen von Patienten zu erhalten, um weiterhin eine aktive Teilnahme am Leben zu ermöglichen. Das kann die Behandlung jedoch nur dann erreichen, wenn Patient und Arzt für optimale Ergebnisse als Team zusammenarbeiten. Formulieren Sie Ihre Ziele und Erwartungen und besprechen Sie diese mit Ihrem Augenarzt. Stellen Sie sich selbst regelmäßig die folgenden Fragen: Warum ist es mir wichtig, meine Sehkraft zu erhalten? Warum lohnt es sich für mich, bei der Behandlung "dran" zu bleiben? Was sind für mich die wichtigsten Faktoren rund um die regelmäßigen Arzttermine?
Wenn Sie sich über Ihre Bedürfnisse im Klaren sind, können Sie diese im Arztgespräch äußern und gemeinsam einen Plan für Ihre individuelle Behandlung entwerfen.
Eine gute Sehfähigkeit bedeutet mehr Lebensqualität für Sie und Ihr soziales Umfeld.
Warum sind regelmäßige Augenuntersuchungen und Behandlungen bei fAMD wichtig?
Wenn der Augenarzt eine feuchte altersbedingte Makuladegeneration festgestellt hat, werden nach den ersten Terminen zu Untersuchung und Spritze in den meisten Fällen direkt weitere vereinbart, in denen der Arzt den Behandlungserfolg überprüft und die Therapie fortführt. Auch wenn sich das Sehvermögen nicht verschlechtert oder sogar verbessert hat, ist es wichtig, diese Termine wahrzunehmen. Je nach Fortschreiten der Erkrankung können die Zeiten zwischen den Spritzenterminen verlängert oder verkürzt werden. Zusätzlich empfiehlt es sich, mit dem so genannten Amsler-Gitter-Test regelmäßig selbst die eigene Sehkraft zu überprüfen.
Konsequenz lohnt sich: Fortsetzung der Spritzentherapie bei Makuladegeneration
Klinische Studien belegen den Erhalt und sogar wieder eine mögliche Verbesserung der Sehfähigkeit, wenn Patienten bei der Spritzenbehandlung konsequent bleiben. Deshalb lohnt es sich, die Augenarzt- und Spritzentermine wahrzunehmen. Informieren Sie Ihren Augenarzt auch, wenn Sie selbst Veränderungen bemerken. Bei einer einseitigen AMD ist es wichtig, auch das zweite Auge regelmäßig kontrollieren zu lassen. Patienten, die gemeinsam mit ihrem Augenarzt die feuchte AMD gut im Griff haben, können in vielen Fällen weiter sehr aktiv am Leben teilnehmen. Selbst Autofahren, alleine einkaufen gehen, lesen und fernsehen – all das kann mit einer regelmäßigen Behandlung lange möglich sein.
Am Ball bleiben – Drei Tipps für Therapietreue
Die altersbedingte Makuladegeneration betrifft unser wichtigstes Sinnesorgan, das Auge. Deshalb ist es nachvollziehbar, dass Patienten nach der Diagnose häufig viele Fragen haben. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt umfassend informieren und beraten. Und auch auf VisusVital finden Sie viele nützliche Infos rund um das Leben mit einer Netzhauterkrankung. Die folgenden drei Tipps können dabei unterstützen, den Alltag und Umgang mit AMD besser zu meistern und der Therapie treu zu bleiben.
Informieren Sie sich bei Ihrem Augenarzt und über seriöse Internetseiten sowie Gesundheitsmedien rund um Ihre Erkrankung! Je besser Sie über Ihre altersbedingte Makuladegeneration Bescheid wissen, desto realistischer sind Ihre Erwartungen bezüglich Ihrer Erkrankung und der notwendigen Behandlung. So sind Sie in der Lage, Ihre Situation jederzeit richtig einzuschätzen und die richtigen Entscheidungen - in Bezug auf Ihre Lebenssituation und Ihre Behandlung - zu fällen. Wissen hilft Ihnen dabei, selbstsicher zu sein und mögliche Ängste zu überwinden.
Nehmen Sie Hilfe und Unterstützung von Ihren Angehörigen, Freunden und Nachbarn in Anspruch. Es ist wichtig, dass Sie über Ihre Sorgen sprechen und Ihre Bedürfnisse mitteilen. Nur so können Sie gemeinsam Lösungen für mögliche Herausforderungen finden, die eine Makuladegeneration mit sich bringt. Auch der Austausch mit anderen Betroffenen kann motivieren und Hoffnung geben. So können erfahrene AMD-Patienten Ihnen zum Beispiel Ihre offenen Fragen beantworten und berichten, wie sie selbst bei der Behandlung am Ball bleiben. Tauschen Sie sich doch beim nächsten Augenarztbesuch mal mit dem Patienten neben Ihnen aus!
Regelmäßig zum Augenarzt zu gehen erfordert Durchhaltevermögen. Wenn z.B. andere Erkrankungen in den Vordergrund rücken oder nach den ersten Behandlungsmonaten keine Sehverbesserungen mehr zu bemerken sind, kann das herausfordernd sein. Hier heißt das Zauberwort "Motivation". Sie kann sowohl von innen (intrinsisch) als auch von außen (extrinsisch) kommen. Jeder Mensch lässt sich durch andere Dinge motivieren. Wer auf äußere Motivation anspricht, kann sich mit kleinen Freuden belohnen, z.B. einem Eis, einem neuen Buch oder einem Ausflug nach einem erledigten Spritzentermin. Sind Sie eher intrinsisch veranlagt, hilft es Ihnen vielleicht, Ihre Ziele aufzuschreiben. Im VisusVital Logbuch können Sie Ihre Ziele notieren und sich von den Erfolgen motivieren lassen, weiter an der Behandlung dranzubleiben. Das Logbuch - ebenso wie die Broschüre zur Spritzenbehandlung - können Sie kostenfrei hier bestellen oder per Klick auf die untenstehenden Boxen herunterladen.