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Newsbeitrag 21.07.2023
Studie gibt Hinweise auf dauerhaft erhöhtes AMD-Risiko durch Übergewicht
Internationales Forscherteam untersucht Langzeitfolgen von Adipositas für die Makula
Zu den Risikofaktoren für die Entstehung von Augenerkrankungen, wie der altersbedingen Makuladegeneration, zählen neben dem Alter und der erblichen Vorbelastung auch ungesunde Lebensweisen wie das Rauchen, einseitige Ernährung oder Bewegungsmangel.
Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Lehrstuhls für Immunologie des Auges an der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät hat jetzt die Auswirkung von frühem Übergewicht als weiterem Risikofaktor für spätere Augenerkrankungen untersucht.
AMD: Übergewicht könnte Immungedächtnis aktivieren
Dem Projekt zugrunde lag ein neues Forschungskonzept der Universität Montreal zur Bedeutung von Adipositas für die Entstehung von Augenerkrankungen. In Zusammenarbeit mit dem Leiter des Kölner Labors der experimentellen Immunologie des Auges Univ.-Prof. Dr. Thomas Langmann, konnte das Team um Studienleiter Dr. Masayuki Hata anhand tierexperimenteller Ergebnisse zeigen, dass die Einlagerung bestimmter Lipide ins Fettgewebe nicht nur zu Übergewicht führt, sondern auch so genannte Immungedächtniszellen aktivieren kann.
Dieser Vorgang könnte im Auge Entzündungsmechanismen auslösen und damit das Absterben von Sehzellen fördern.
AMD frühzeitig erkennen
Auf Basis dieser präklinischen Daten gehen die Forscher derzeit davon aus, dass sich bei diesem Prozess die DNA-Bausteine der Immunzellen dauerhaft verändern, sodass das Risiko für spätere Augenerkrankungen auch nach einer Gewichtsabnahme bestehen bleibt. Umso wichtiger wird vor diesem Hintergrund die regelmäßige Routinekontrolle der Augen beim Arzt. Mit den Diagnoseverfahren, die die moderne Medizin bietet, können viele Augenerkrankungen sehr früh festgestellt und häufig frühzeitig behandelt werden.
Aufgrund der Studienergebnisse untersucht das Kölner Forscherteam derzeit Behandlungsmöglichkeiten, um das Immungedächtnis so beeinflussen, dass die schädliche Wirkung im Auge zum Beispiel bei einer AMD geringer ausfällt oder sogar ausbleibt.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der Website der medizinischen Fakultät der Universität zu Köln.