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Newsbeitrag 14.04.2023

 

Kantenfilter bei AMD: Blendung vermeiden, Kontraste besser erkennen

Besonders in der hellen Jahreszeit gehört der richtige Blendschutz für Menschen mit Netzhauterkrankungen zu den wichtigsten Sicherheitsvorkehrungen im Alltag. Sonnenbrillen mit normalen Sonnenschutzgläsern bieten nur einen eingeschränkten Schutz, denn sie lassen Licht aus dem ganzen sichtbaren Spektrum hindurch, so dass eine Blendung nicht vollständig verhindert wird. Für Menschen mit Makulaerkrankungen, wie der feuchten altersbedingten Makuladegeneration (fAMD), gibt es spezielle optische Hilfsmittel.

 

Frau mit Kantenfilterbrille

© Eschenbach Optik

Welche Brillen schützen vor Blendung bei einer Makulaerkrankung?

Bei diesen Hilfsmitteln handelt es sich um so genannte Kantenfilter, die speziell für Menschen mit altersbedingter Makuladegeneration entwickelt wurden. Sie haben verschiedene Funktionen, die sich auch gut ergänzen können.

 

Ihre Hauptaufgabe ist es, das energiereiche blaue Licht im Lichtspektrum zu filtern, die Blendung zu reduzieren und gleichzeitig das Kontrastsehen zu verbessern, sodass die Konturen von Gegenständen und Personen deutlicher hervortreten.

 

Wie funktionieren Kantenfilter?

Kantenfilter absorbieren einen genau definierten Spektralbereich des Lichts. Es gibt sie in verschiedenen Ausführungen. Sie fungieren entweder als UV-Blocker und absorbieren den Lichtanteil im Wellenbereich unter 400 Nanometer und somit fast den kompletten Wellenbereich des UV-Lichts. Sind die Gläser darüber hinaus mit einem Blau-Filter ausgestattet, absorbieren sie zusätzlich zum UV-Licht einen Teil des sichtbaren blauen Lichts.

 

Welche Arten von Kantenfiltern gibt es?

Kantenfiltergläser gibt es in unterschiedlichen Tönungen von Gelb bis Braun, so dass Sie zwischen unterschiedlichen Absorptionsstufen wählen können. Zusätzlich können Sie die Gläser mit weiteren Tönungen und Polarisationsfiltern kombinieren, die Blendungen beispielsweise durch regennasse Fahrbahnen oder glatte Oberflächen verhindern. Modelle mit Seitenschutz verhindern, dass Licht von der Seite auf das Auge fällt.

 

Welcher Kantenfilter ist der richtige für mich?

Die Entscheidung für Kantenfiltergläser ist so individuell wie Ihre Sehfähigkeit. Unser Tipp: Suchen Sie einen Low Vision Experten auf – einen Fach-Augenoptiker, der sich mit den besonderen Bedürfnissen von Menschen mit Makulaerkrankungen auskennt. Lassen Sie sich von solchen Spezialisten zu Kantenfiltern beraten und probieren Sie verschiedene Modelle bei unterschiedlichen Lichtbedingungen aus. Ein bundesweites Verzeichnis der Low Vision Experten finden Sie auf der Website des Vereins Low Vision Kreis.

 

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Kantenfilter zuhause ausprobieren

Ein Ausprobieren von Kantenfiltern ermöglicht auch die Patientenorganisation PRO RETINA. Mitglieder können sich einen Kantenfilter-Koffer kostenfrei nach Hause schicken lassen und dort in aller Ruhe verschiedene Kantenfilter in unterschiedlichen Alltagssituationen testen. Das Angebot soll dazu beitragen, eine fundierte persönliche Entscheidung zu treffen, ob und wie stark man von einem bestimmten Kantenfilter profitiert. Auch die Feststellung, dass ein Kantenfilter keine maßgebliche Hilfe darstellt, kann wertvoll sein und Mühe und Kosten sparen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website von PRO RETINA.

 

Besonderheiten und Ausführungen von Kantenfiltern

Kantenfiltergläser sind aufgrund ihrer Farbgebung auffälliger als normale Sonnenbrillen. Je nach Filterstärke verändern sie zudem das Farbsehen, so dass eine Teilnahme am Straßenverkehr nur eingeschränkt möglich ist. Ab einem Wellenbereich von 527 Nanometern dürfen Träger einer Kantenfilterbrille nicht mehr am Straßenverkehr teilnehmen. Lassen Sie sich auch hierzu vom Augenoptiker beraten. Viele Brillen mit Kantenfiltergläsern sind als Überbrillen gefertigt. Sie können einfach über der normalen Korrektionsbrille getragen werden.


Übernehmen Krankenkassen die Kosten für Kantenfilter?

Auch wenn Betroffene von Kantenfiltergläsern wesentlich profitieren können: Die Hilfsmittel-Richtlinie gibt vor, dass Kantenfilter bei AMD generell nicht erstattungsfähig sind, denn sie gelten nicht als vergrößernde, sondern als therapeutische Sehhilfen. Weil bei einer Kantenfilterbrille individuelle Faktoren eine Rolle spielen, lässt sich eine pauschale Aussage zu den Kosten nicht machen. Aber auch wenn sie gesetzlich nicht erstattungsfähig sind: Eine Anfrage bei der Krankenkasse kann dennoch sinnvoll sein.


Interview und Videoreihe zu optischen Hilfsmitteln

Kantenfilter sind nur eines von vielen Hilfsmitteln für Menschen mit einer Netzhauterkrankung. Weitere Infos dazu finden Sie auf unseren Serviceseiten. Augenoptikermeisterin Gülsah Kalin erläutert dort in kurzen Videos, welche praktischen Hilfsmittel es gibt und wie diese Sie im Alltag mit der Diagnose feuchte altersbedingte Makuladegeneration oder diabetisches Makulaödem unterstützen können. Auch im aktuellen VisusVital Magazin sind optische Hilfsmittel ein Thema. Hier können Sie die Frühjahrsausgabe lesen, anhören oder herunterladen.

 

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