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Züchtung künstlicher Netzhaut gelungen
Meilenstein der retinologischen Forschung zur Erprobung individueller Therapien
Es klingt wie Science-Fiction, ist aber seit Kurzem Realität: Einem Forschungsteam aus Basel ist es nach sechs Jahren Forschungszeit gelungen, künstliche menschliche Netzhaut herzustellen. Auf Basis von Haut- oder Blutproben haben die Wissenschaftler die kleinen Organe über eine Zeit von rund 38 Wochen kultiviert und gezüchtet.
Diese Dauer entspricht in etwa einer Schwangerschaft beim Menschen. Die Netzhaut-Nachbildungen – so genannte Organoide – haben wie ihr Original eine Schichtstruktur und reagieren bei Lichteinfall auf die gleiche Art und Weise. Und auch in Hinblick auf Krankheiten wie die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) haben sie die gleichen Eigenschaften wie ihre natürlichen Pendants. Auf dieser Grundlage konnten die Forschenden beweisen, dass die gleichen Defekte in jeweils denselben Zelltypen sowohl in der natürlichen als auch der künstlichen Variante zu denselben Makulaerkrankungen führen.
Dank dieser bahnbrechenden Erkenntnis könnte es in Zukunft möglich werden, an den Organoiden im Labor Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln und zu testen, die individuell auf den einzelnen Patienten zugeschnitten sind.
Weitere Informationen zum Projekt bietet die Universität Basel auf ihrer Internetseite. Die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse finden Sie hier.
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